Neue Chancen im Leben - Wir eröffnen Perspektiven

Als eine der führenden Einrichtungen der beruflichen und sozialen Rehabilitation in Deutschland erbringt das B.B.W. St. Franziskus Abensberg Leistungen für junge Menschen mit Behinderungen und Benachteiligungen: Berufliche Diagnostik, Berufsvorbereitung, Ausbildung und Beschulung.
Differenzierte Wohnformen fördern die Persönlichkeitsbildung und ermöglichen die Betreuung auch komplexer Störungsbilder im Rahmen der Erziehungshilfe. Zusätzlich gehören dazu eine Fachschule für Heilerziehungspflege, Forschungsprojekte und weitere Angebote.

Aktuelles

null Bischof Lumen Monteiro zu Gast

Zum Weltmissionsmonat besucht Bischof Lumen Monteiro aus Nordindien das Berufsbildungswerk in Abensberg.

Im Rahmen des Monats der Weltmission besuchte Bischof Lumen Monteiro aus der nordindischen Diözese Agartala im Oktober den Landkreis Kelheim. Nach den ersten Stationen am Vormittag besuchte der Bischof das Berufsbildungswerk der Katholischen Jugendfürsorge in Abensberg. Gerlinde Dubb, Ausbildungsleiterin begrüßte und führte Bischof Lumen Monteiro durch das Haus. Mit dabei: Ruth Aigner von der Fachstelle Weltkirche und Gregor Tautz von der KEB im Landkreis Kelheim.

Bei Rundgang durch das Haus konnte sich Bischof ein Bild über die vielfältigen Angebote der beruflichen und sozialen Rehabilitation machen und war beeindruckt.

Unterstützung in der Ausbildung für ein selbstbestimmtes Leben

Beim Mittagessen im Restaurant des Berufsbildungswerkes, bei dem Auszubildende elegant und geübt die Bedienung übernahmen, konnte Bischof Lumen das Konzept gleich am Anfang live erleben. Junge Erwachsene bekommen hier eine Ausbildung, die auf ihre besondere Situation Rücksicht nimmt und die in einer engen Verbindung von Praxis und Theorie ihre Lehre absolvieren. Danach sollen sie ihren Lebensunterhalt in ganz normalen Betrieben bestreiten können. Ausbildungsleiterin Gerlinde Dubb und Diakon Thomas Beringer führten den Gast in verschiedene Abteilungen, wie Holz, Metall, Farbe, Recycling oder zu den Gärtnern. Bei den Friseuren versprach Bischof Lumen, dass er das nächste Mal mehr Zeit mitbringt und dann als Kunde kommt. Er stellte immer wieder interessiert Rückfragen, denn: "Unterstützung in der Ausbildung um den Menschen einen eigenen Lebensunterhalt zu ermöglichen, ist in der Arbeit der Kirche in Indien ein ganz wesentlicher Aspekt", so Bischof Lumen Monteiro aus Nordindien.

Bischof Lumen Monteiro besucht das B.B.W. Abensberg

Bild: Auszubildende des BBW, Bischof Lumen (Mitte), Ausbilder Markus Kartmann (rechts). Foto: Gregor Tautz

 

Weitere Informationen:

Als Missionar im eigenen Land

Missio München hat in diesem Jahr Bischof Lumen Monteiro  im Rahmen der Informationskampagne zum Weltmissionsmonat nach Bayern eingeladen. Den diesjährigen weltweiten Sonntag der Weltmission hat Papst Franziskus besonders unter den Aspekt der Mission gestellt. Bischof Lumen Monteiro antwortete zum Abschluss seines Vortrags in Bad Abbach auf die Frage: "Wo geschieht für Sie Mission - in der Sozialarbeit, in der Einladung zur Liturgie oder in der Katechese?" "In allen drei Feldern und sie hängen zusammen. So lange wir in Indien nur Sozialarbeit machen bekommen wir keine Probleme, wenn wir aber das Evangelium verkünden und vor allem die Konsequenzen daraus ziehen, z.B. dass zum Beispiel alle Menschen gleich viel wert sind und gleiche Würde haben, wird es schwierig". Mit Blick auf das an diesem Tag im Landkreis Kelheim Erlebte und auch auf die Situation in seiner Heimat betonte er, dass vieles in der Arbeit der Kirche wichtig sei. Letztlich käme es aber  darauf an, dass persönliche Begegnung zwischen den einzelnen Menschen stattfinde. "Im anderen begegnen wir Gott".   Bei den Projekten, die er an diesem Tag im Landkreis Kelheim besuchte, habe er diesen persönlichen Blick auf den Anderen gespürt.

Sich selbst bezeichnete er als Missionar im eigenen Land. Missionare aus Deutschland, Italien oder Frankreich gebe es in seinem Bistum schon lange nicht mehr. Bischof Lumen stammt aus der ehemaligen portugiesischen Kolonie Goa an der Westküste Indiens. Sein heutiges Bistum  Argatala ist davon 2.500 Kilometer entfernt. In Goa gibt es geschichtlich bedingt für indische Verhältnisse viele Christen. In seinem Bistum leben heute bei knapp vier Millionen Einwohnern nur  43.500 Katholiken in 20 Pfarreien. Sie gehören meist als "Tribals" der untersten gesellschaftlichen Schicht an.  Als er 1996 erster Bischof des neu gegründeten Bistums wurde, waren es gerade mal 11.000 Katholiken  in 9 Pfarreien. "Wir können alle Missionare sein. Wir vermitteln Werte, wir bringen Bildung. Wir müssen Frieden, Geschwisterlichkeit, Vergebung und Respekt für andere durch unser eigenes Verhalten lehren." Mit seinem Amtsantritt hat Bischof Lumen Monteiro mit "JUST Agartala" eine soziale Anlaufstelle für vielfältige Probleme der Menschen am Rand der Gesellschaft eingerichtet.  Es geht um Frauenförderung, Jugendarbeit, Unterstützung  Behinderter und in dem von gewaltsamen Konflikten gebeutelten Gebiet vor allem auch um Friedensförderung und Versöhnungsarbeit.  Auch diese Hilfe ist gerade in der Minderheitensituation von nur 1,1 Prozent Katholiken in der Bevölkerung für Bischof Lumen Monteiro ein wichtiger Aspekt von Mission.

Text: Gregor Tautz