null Der Bau des inklusiven Kinderhauses Franziskus beginnt

Nach intensiver Vorbereitung startet der Bau des inklusiven Kinderhauses Franziskus der Katholischen Jugendfürsorge (KJF) Regensburg auf dem Gelände des Berufsbildungswerkes in Abensberg. Der Vorsitzende der KJF, Domkapitular Michael Dreßel, KJF-Direktor Michael Eibl und der Gesamtleiter des Berufsbildungswerks Frank Baumgartner freuen sich über zahlreiche Gäste beim Spatenstich.

Mit einem Segensspruch des KJF-Vorsitzenden startet das Bauprojekt, das mit rd. 3,61 Mio. Euro veranschlagt ist. „Mit diesem inklusiven Kinderhaus wird ein Ort geschaffen, an dem Kinder mit und ohne Förderbedarf voneinander lernen und miteinander heranwachsen – und das auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes, wonach jedem Menschen, auch wenn er sich schwertut, eine unantastbare Würde zukommt. Allen, die zum Gelingen dieses wertvollen Projekts beitragen, gilt mein besonderer Dank“, wendet sich Domkapitular Michael Dreßel an die Gäste.

Vielen Menschen werfen mit einem Spaten Sand

Bild:  Beim Spatenstich für das inklusive Kinderhaus Franziskus des Berufsbildungswerkes St. Franziskus in Abensberg helfen viele mit. (Foto: Silvia Haumer)

So wird die Geschichte des integrativen Kindergartens an neuem Standort fortgeschrieben. Das erste Angebot, so informiert KJF-Direktor Eibl, war auf eine Elterninitiative zurückzuführen. Sie hat 1986 die KJF mit dem Sonderpädagogischen Zentrum in Offenstetten, dem heutigen Cabrini Zentrum, und die Stadt Abensberg zum Bau eines integrativen Kindergartens bewogen. „Wir freuen uns sehr über das partnerschaftliche Miteinander der Stadt Abensberg und der KJF“, so Eibl in seiner Begrüßung, „mit dem Bau des Kinderhauses unterstützen wir die Stadt Abensberg weiterhin gerne in der Bereitstellung von Betreuungsplätzen.“


Ursprünglich der KJF-Einrichtung Magdalena – von Mensch zu Mensch zugeordnet, ist das Kinderhaus seit Januar 2025 an das B.B.W. angedockt. „Es ist ein wichtiger Schritt und eine wunderbare Entwicklung für den Bildungscampus B.B.W. St. Franziskus vor den Toren der Stadt Abensberg. Wir erweiterten unser Angebot und freuen uns, das inklusive Kinderhaus Franziskus auf unserem Gelände zu beheimaten!“, stellt Gesamtleiter Frank Baumgartner heraus. Mit dem Neubau entstehen 62 Plätze für Kinder im Krippen- und Kindergartenalter.


„Ich finde es wunderbar, dass die seit Jahrzehnten bestehende, sehr gute Zusammenarbeit zwischen der KJF Regensburg und der Stadt Abensberg einen weiteren Höhepunkt findet. Das vorschulische pädagogische Angebot der Stadt Abensberg wird deutlich erweitert und bereichert. Ich danke allen Beteiligten und wünsche einen reibungslosen Projekt- und Bauverlauf“, so Abensbergs Bürgermeister Dr. Bernhard Resch in seinem Grußwort. Auch Landrat Martin Neumeyer freut sich: „Heute legen wir den Grundstein für das inklusive Kinderhaus Franziskus. Dieses Haus soll künftig ein Ort sein, in dem jedes Kind seine Stärken und Talente entfalten kann. Inklusion bedeutet: Jedes Kind ist einzigartig – und genau das macht es für unsere Gemeinschaft wertvoll. Im Namen des Landkreises Kelheim und persönlich danke ich der Katholischen Jugendfürsorge für die Unterstützung. Die Erfolgsgeschichte des Berufsbildungswerks St. Franziskus in Abensberg wird weitergeschrieben.“
Als Inklusionsbeauftragte legt Marion Huber-Schallner, 3. Bürgermeisterin Abensbergs, Wert auf das inklusive Setting: „Alle Kinder haben das Recht auf Spiel, Spaß und gleiche Chancen. Das inklusive Kinderhaus Franziskus schafft für Kinder mit besonderen Bedarfen einen geschützten Raum. In diesem Rahmen können sie sich in ihrem Rhythmus und nach ihren Fähigkeiten entfalten. Sie sind mittendrin und können Freunde finden. Wie es Richard von Weizsäcker sagte: „Glück empfinden zu können, ist eine Fähigkeit, die Menschen mit und ohne Behinderung verbindet.“
 
Raum für kindliche Entwicklung und professionelle Begleitung
Die neuen Räumlichkeiten bieten Kindern und Fachkräften mehr Platz für differenzierte, therapeutische Angebote. Kindergarten und Kinderkrippe haben eigene Nutzungszonen. Es wurde eine beschützende Innenhofsituation geschaffen. Das Team des Kinderhauses durfte Gestaltungsideen einbringen und wurde in die Raumaufteilung einbezogen. In einem nächsten Schritt wird die Außengestaltung detailliert geplant. Die Leiterin des Kinderhauses Anke Reuther und ihr Team sind voller Vorfreude: „Inklusion ist uns ein Herzensanliegen. Es ist uns wichtig, einen Rahmen zu schaffen, in dem die Kinder erleben, dass Vielfalt normal ist und eine Bereicherung. Wir freuen uns, mit den neuen Räumen noch mehr Möglichkeiten zu haben, den Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden.“

Weitere Informationen: Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rd. 3.6 Mio. Euro. Das Bauvorhaben wird durch öffentliche Mittel unterstützt: 1.76 Mio. Euro kommen von der Regierung von Niederbayern. Den Rest bezuschusst die Stadt Abensberg. Die Fertigstellung ist für August 2027 geplant.

Text: Olga Arnstein / Christine Allgeyer